Du findest, das Caixa ziemlich nach Kasse klingt? Mit diesem Gedankengang liegst du goldrichtig, denn in der Tat handelt es sich dabei um eine katalanische Bank, die in etwa einer deutschen Sparkasse entspricht. Diesem Namen verdankt auch das CaixaForum in Barcelona seine Existenz. Immerhin ist die Stiftung La Caixa Schutzherrin der zeitgenössischen Kunstsammlung…
…und die ist nicht von schlechten Eltern, sind unter den mehr als 800 Ausstellungsstücken echte Schätze. Ob junge Talente oder gestandene Künstler*innen wie Joseph Beuys [1], Tony Cragg oder Anish Kapoor [3] – hier ist für jeden (zeitgenössischen) Kunstgeschmack etwas dabei. Weiterer Pluspunkt: In dieser künstlerisch hochwertigen Location ist nicht nur Zuschauen, sondern auch Mitmachen angesagt! Praktische Workshops aus den Bereichen Geistes- und Bildungswissenschaften sowie bildender Kunst und Musik laden zur aktiven Teilhabe ein. Und nebenher ist auch das Gebäude selbst eine Sehenswürdigkeit für sich!
CaixaForum Barcelona Tickets & Eintritt
Für das CaixaForum Barcelona gibt es verschiedene Ticket-Optionen: Mit Zugang zu allen Bereichen, sowie Sonder- und Dauerausstellungen [5].
Werbung
Was kann man im CaixaForum Barcelona sehen?
Zum einen ist natürlich schon das Gebäude im Stil des Modernisme eine Augenweide für sich. Puig i Cadafalch [6] ließ sich von mittelalterlichen Burgen inspirieren und schuf mithilfe von Backsteinen und Gusseisernen eine ausgeklügelte Mischung aus Ästhetik und Funktionalität. Cleverer Nebeneffekte: Der hervorragende Brandschutz und die modernen Arbeitsbedingungen, die Steilvorlagen für die Planung diverser weiterer Gebäude waren. Als 1996 der Umbau begonnen und Francisco Asarte als leitende Persönlichkeit eingesetzt wurde, stand schnell fest: Im Neugestaltungsprozess sollte Altes in den Bereichen von Baustil, Struktur sowie Farbe bewahrt werden. Gleichzeitig waren eine gewisse Leichtigkeit und ein moderner Touch gefragt. Und auch eine Erweiterung in Form eines neuen Eingangs und eines zusätzlichen Auditoriums für 300 Besucher*innen gehörten zum Konzept dazu.
Inzwischen gibt es mehr als 3.000 m² Fläche, die den Ausstellungen großzügigen Raum bietet und die durch Glasöffnungen im Dach auch mit sehr viel natürlichem Tageslicht versorgt wird. Bevor du die Ausstellungsflächen jedoch überhaupt erreichst, warten im Eingangsbereich die baumähnlichen Glas-und-Stahlkonstruktionen des japanischen Architekten Arata Isozaki [4] auf dich. Lass‘ dich von ihnen verzaubern und auf die eigentlichen Ausstellungen einstimmen!
Denn dann treffen 2D- und 3-D-Werke aufeinander. Rubens und Trickfilme reichen sich die Hand und verbinden sich zu einer immer neuen und spannenden Mischung aus traditionellen und futuristischen Exponaten. Besonderer Clou: Neben dauerhaften Installationen wechselt das Repertoire an vielen Stellen des CaixaForums regelmäßig. So kannst du dich immer wieder überraschen lassen – ohne dass es dir langweilig wird. Und falls du nicht nur aus privaten, sondern auch aus beruflichen Gründen hier bist, versorgt dich das CaixaForum mit jeder Menge Infomaterial. Mehr als 23.000 Bücher und mehr als 17.500 Video- und Audiodateien warten darauf, dass du ihnen einen Besuch abstattest … Also: Ticket kaufen und ab dafür!
Das Video wird von Youtube eingebettet. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.
CaixaForum Barcelona Öffnungszeiten
- Montag bis Sonntag und an Feiertagen von 10:00 – 20:00 Uhr
Geschichte des CaixaForum Barcelona
Dass Barcelona nicht nur einer Stadt der Kunstbegeisterten, sondern auch der Industriellen war und ist, weißt du sicherlich bereits. Damit dürfte es dich wohl nicht groß überraschen, dass die heutige Ausstellungsstätte einen handwerklichen Hintergrund besitzt. So wurde ihre Errichtung von Casimir Casarramona, einem begnadeten Elektro-Maschinentechniker, bei niemand geringerem als Josep Puig i Cadafalch in Auftrag gegeben. Schon wenige Jahre nach der Auftragsvergabe konnte die Textilfabrik 1913 an den Start gehen. Doch die Nutzung währte nur kurz, da die Fabrik 1919 in andere Räumlichkeiten zog und das Gebäude einem zeitweiligen Dornröschenschlaf überließ.
Zwischen 1940 und 1992 nutzte es die Kommune als ‚Zuhause‘ für die Polizei. Zwischendrin (1963) übernahm jedoch La Caixa das Gebäude, das sich seit 1976 als nationales Baudenkmal bezeichnen darf. Die planerischen Ansätze für eine Museumseinrichtung fingen dann 1996 an, wobei mit Francisco Asarta [7] ein Spezialist für Jugendstilbauten mit der Leitung beauftragt wurde. Sechs Jahre danach, 2002, konnten dann die ersten Besucher*innen die neue Variante des CaixaForums in Barcelona nach einer offiziellen Eröffnung genauer unter die Lupe nehmen. Und noch heute wird es von Einheimischen wie Tourist*innen für seine abwechslungsreichen Ausstellungen geschätzt.
Anreise & Karte
Adresse: Av. de Francesc Ferrer i Guàrdia, 6-8, 08038 Barcelona
Das Kunstforum befindet sich im Montjuïc-Viertel und gleichzeitig nicht weit von der Plaça d’Espanya entfernt. Dementsprechend halten die diversen öffentlichen Verkehrsmittel auch an dieser Stelle. Und von dort aus ist es wirklich nur ein Katzensprung zur von dir anvisierten Sehenswürdigkeit.
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Hola Card kannst Du den ÖPNV in Barcelona so oft nutzen, wie Du willst. Wenn Du zusätzlich noch die Sagrada Família und den Park Güell anschauen willst, dann greife zum BCN Essentials Pass.
- Metro: L1, L3, L8 – Haltestelle: Espanya
- Zug: R5, R6, R50, R60, S3, S4, S8, S9 – Haltestelle: Espanya
- Bus: 13, 150 – Haltestelle: Av Ferrer i Guàrdia – Mèxic
- Taxi: Bequem per FREENOW App bestellen
- Hop-on Hop-off Bus Haltestelle: CaixaForum
Häufige Fragen & Antworten
Wie lange du dich im CaixaForum aufhältst, ist deinem persönlichen Geschmack und deinem Interesse an der jeweiligen Ausstellung geschuldet. Vom entspannten einstündigen Bummel bis hin zur etwa dreistündigen, sehr gründlichen Besichtigung ist hier alles möglich. Letztlich haben die CaixaForum Tickets aber keine Zeitbindung – wenn du also erst einmal hier drin bist, kannst du so lange bleiben, bis die Lichter ausgehen.
Da das CaixaForum in der Regel über den Mittag und ab dem frühen Abend am stärksten besucht ist, empfehle ich dir einen Besuch in den Nachmittagsstunden. (Zumindest dann, wenn du es auf eigene Faust erkunden möchtest.) Davon abgesehen gibt es natürlich noch die Zeiten für die Führungen, die du der Homepage entnehmen kannst. Diese finden mehrmals am Tag statt, sodass sowohl Frühstarter*innen als auch Spätzünder*innen garantiert auf ihre Kosten kommen.
Das CaixaForum in Barcelona kann eine spannende Angelegenheit sein. Allerdings empfehle ich dir, erst einmal nachzuschauen, was die Themen der zu deinem Besichtigungszeitpunkt aktuellen Ausstellung ist und ob sie dich in ihren Bann zu ziehen vermögen. Sollte dies nicht der Fall sein, kannst du deine Zeit auch ruhigen Gewissens in eine andere Sehenswürdigkeit investieren.
CaixaForum Barcelona: Fazit
Durch seine Lage in der Nähe des Plaça d’Espanya ist das Forum eine tolle „Zwischendurch-Sehenswürdigkeit“, wenn Du spontan Lust hast, Dir etwas Spezielleres anzusehen. Okay, manche Ausstellungen sind zugegebenermaßen ziemlich speziell … Aber wenn Dir die an Deinem Besichtigungszeitpunkt angesagten Themen zusagen, würde ich an Deiner Stelle unbedingt hineingehen, denn…
- es gibt viele spannende interaktive Angebote,
- ob Film, Bild, Literatur – es ist für jeden Geschmack das richtige Medium dabei und
- die Architektur mit ihren Lichtspielen im Gebäudeinneren ist schon für sich allein betrachtet sehr inspirierend.
Fazit: Kein prinzipielles Muss, aber mit Sicherheit einer der Sehenswürdigkeiten Barcelonas, die das Zeug zum waschechten Geheimtipp haben. Eben dann, wenn ein für Dich interessantes Thema dabei ist.
Hast Du Fragen oder Erfahrungen zum CaixaForum Barcelona? Schreib unten in die Kommentare!
Du willst wissen, welche Museen man in Barcelona gesehen haben muss?
Quellen & Einzelnachweise:
[1] https://www.hdg.de/lemo/biografie/joseph-beuys.html
[3] https://www.monopol-magazin.de/anish-kapoor-wird-65
[4] https://zkm.de/de/person/arata-isozaki
[5] https://caixaforum.org/es/barcelona/home
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Josep_Puig_i_Cadafalch
[7] https://geraldlanger.de/architekturfotos-barcelona-caixaforum-arch-arata-isozaki-francisco-asarta/
© OpenStreetMap Mitwirkende