Das Moco Museum Barcelona, in der Langfassung auch als Modern & Contemorary Museum bezeichnet, zählt zu den in mehreren Hinsichten frischesten Museen Barcelonas. Einerseits ist es sehr jung (wurde erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 eingeweiht) … Andererseits sprechen die in ihm ausgestellten Kunstwerke eine extrem zeitgenössische Sprache. Und nicht nur das, es befindet sich im El Born Viertel auch in bester Gesellschaft! Immerhin steht es neben dem Picasso Museum und auch das MEAM Museum Barcelona ist nur einen Steinwurf entfernt.
Ebenso hat es eine ‚Schwester‘ in Amsterdam, die ebenfalls von den Kunstmäzenen Kim und Lionel Logchies gegründet wurde. Präsentiert werden vor allem moderne, speziell zeitgenössische Kunstsammlungen. Diese sind sehr themenübergreifend und stammen zu nicht unwesentlichen Teilen aus internationalen Kunstliebhaber*innen-Netzwerken. Aber auch die abwechslungsreichen Einzelausstellungen können sich wirklich sehen lassen. Zusätzlich tolle Idee: Das Museum und seine Initiatoren unterstützen verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen (unter anderem einen Aidsfonds, Earth Today oder Movement On The Ground). Dadurch kann auch aus einem Teil Deines Eintrittsgelds etwas Gutes neben der Museumsarbeit entstehen. Da lohnt sich ein Besuch gleich doppelt, oder?
Moco Museum Barcelona Tickets & Eintritt
Für das Moco Museum gibt es verschiedene Ticket-Optionen: Ohne Anstehen und damit keine Warteschlange. Mit Zugang zu Sonderausstellungen und Audioguide.
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Was kann man im Moco Museum Barcelona sehen?
Der Clou am Modern & Contemorary Museum ist, dass nicht alle Werke unbedingt über einen längeren Zeitraum gezeigt werden, sondern immer wieder einmal wechseln. Insofern verstehst Du auch die gleich gemachte Künstler*innenliste als bisher gezeigtes Programm, nicht aber als in Stein gemeißelte aktuelle ‚Anwesenheitsliste‘. Es ist also extrem ratsam, dass Du vor Deinem Besuch im Moco Museum Barcelona checkst, was zum Zeitpunkt Deines Aufenthalts eigentlich gerade gezeigt wird. (Das gilt übrigens auch für die Ausstellungen im Moco Museum Amsterdam!)
Werke im Moco Museum
Ob Street-Art, digitale Kunst oder noch ganz andere Darstellungsvarianten: Das Moco Museum punktet mit viel Kreativität und dem Ansatz, nicht einfach nur Kunst zu zeigen, sondern auch die dahinter stehenden Botschaften der Künstler*innen transparent zu machen. Die Ausstellung teilt sich dabei in verschiedene Hauptkategorien:
- Die Moco Masters Modern. In ihr werden unter anderem Werke von Salvador Dalí, Keith Haring, Andy Warhol, Jean-Michel Baskiat, Yayoi Kusama oder Damien Hirst gezeigt .
- Die Moco Masters Contemporary. Hier bekommt die nächste, die zeitgenössische Meister*innen-Generation ihren Auftritt. Sie zeigt, wie sie die Welt (um 2020 herum) wahrnimmt, welche Fragen sich ihr stellen und was potenzielle Antworten darauf sein könnten. Nennenswerte Künstler*innen sind dabei unter anderem David LaChapelle, Takashi Murakami, Hayden Kays, Julian Opie oder Harland Miller.
- Banksy. Zugegeben, man weiß nicht viel über ihn, weil er in der Regel anonym auftritt. Aber eines ist klar: Seine Fotografien, Drucke und Graffitis haben es definitiv in sich und sorgen nicht nur bei Kunstkenner*innen regelmäßig für Furore. Kein Wunder also, dass das Moco Museum ihm eine eigene Ausstellung reserviert hat, in der Du viel Spannendes über seine Werke lernen kannst.
- Digital immersive art. In neue Welten abtauchen? Kein Problem, immerhin hält die digitale Kunst dafür viele verschiedene Möglichkeiten und Technologien bereit. Präsentationen von teamLab, Les Fantômes sowie Studio Irma und vielen weiteren innovationsfreudigen Kreativen bringen Dir diesen Kunstkomplex etwas näher.
- NFTs (Non-fungible tokens). Bei ihnen handelt es sich um digital geschützte Gegenstände, die echte Unikate sind. Zwar kann sie jeder herunterladen und anzeigen. Gleichzeitig ist es völlig klar, dass sie lediglich dem Käufer gehören, weil sie nicht problemlos dupliziert werden können und dürfen. Ob sie die richtungsweisend für die digitale Kunst sind? Die Diskussionen darüber laufen definitiv auf Hochtouren! Und das Moco Museum Barcelona ist Vorreiter bei der Präsentation, hat es doch den europaweit ersten Ausstellungsraum dafür.
Moco Museum Barcelona Öffnungszeiten
- Montag bis Donnerstag von 10:00 – 19:00 Uhr
- Freitag bis Sonntag von 10:00 – 21:00 Uhr
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Der Souvenirshop
Du hast Lust, das Moco Museum Barcelona mit nach Hause zu nehmen. Kein Problem! Ob in Form eines Schlüsselanhängers, eines (Notiz-) Buchs, einer Tasche oder in einer anderen Variante – alles ist möglich. Außerdem ist es so, dass manche kleinen (Street-Art) Kunstwerke nicht in unbegrenzter Anzahl vorhanden sind. Du kannst also sogar im Souvenirshop echte Unikate entdecken, die nicht jederzeit und überall zu haben sind.
Anreise & Karte
Adresse: Carrer de Montcada, 25, 08003 Barcelona
Das Moco Museum in Barcelona befindet sich zwischen dem Stadtteil Barri Gotic und dem Parc de la Ciutadella. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch noch das Picasso Museum.
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Hola Card kannst Du den ÖPNV in Barcelona so oft nutzen, wie Du willst. Wenn Du zusätzlich noch die Sagrada Família und den Park Güell anschauen willst, dann greife zum BCN Essentials Pass.
- Metro: L4 – Haltestelle: Barceloneta
- Zug: R2N, R2S, REG.EXP., REGIONAL – Haltestelle: Estación de Francia
- Bus: 120 – Haltestelle: Princesa – Montcada
- Taxi: Bequem per FREENOW App bestellen
- Hop-on Hop-off Bus Haltestelle: Pla de Palau / Parc de la Ciutadella
Geschichte des Moco Museum
Wenn’s einmal klappt, warum etwas Lohnendes nicht auch einmal an einer anderen Stelle ausprobieren? Das dachten sich jedenfalls die Initiatoren des Moco Museums, nachdem der erste Ableger im April 2016 in Amsterdam eröffnet wurde. Inzwischen sind dort über 2 Millionen Menschen aus mehr als 120 Ländern ein und aus gegangen und haben mehr als nur ein wenig Blut an zeitgenössischer Kunst und ihren vielfältigen Präsentationsarten geleckt. Und da es sich bei Barcelona um eine internationale, innovative Stadt handelt – was lag da näher, als hier eine ‚Filiale‘ zu eröffnen?
Als ‚Zuhause‘ für das neuzuschaffende Moco Museum Barcelona wurde dabei der Palacio Cervelló ausgesucht. Aus guten Gründen. Einerseits bestehen gewisse Ähnlichkeiten zur Amsterdamer Villa Alsberg, in der sich die erste Zweigstelle befindet. Und andererseits handelte es sich auch beim Barceloneser Palacio um einen ehemaligen Adelssitz, der jetzt ebenfalls zu einem öffentlichen Raum wurde. Oder wie Kim und Lionel Logchies über sich selbst und ihre Museen in Barcelona und Amsterdam sagen: „Wir repräsentieren die Stimme der Straße und wir vertrauen auf die Kunst als wunderbares Mittel, um uns dorthin zu bringen.“
Wobei das mit der Straße schon ein sehr cleverer Schachzug war. Denn immerhin befindet sich der Palacio in der Montcada-Straße [2] – und diese war vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert für vermögende Kaufleute, Aristokraten und Könige reserviert. Kein Wunder, dass die Familien Cervelló und Giudice (reiche genuesische Kaufleute) hier recht feudal leben konnten. Nach einer vorsichtigen Anpassung durch das Studio Pulsen ist der Palacio Cervelló aber jetzt eindeutig auch als zeitgenössisches Kunstmuseum eine echte Augenweide und eine eigene Betrachtung wert!
Übrigens, seit 2022 gibt es noch ein weiteres Banksy Museum in Barcelona.
Das Video wird von Youtube eingebettet. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.
Häufige Fragen & Antworten
Das Moco Museum besuchst Du idealerweise ganz zu Beginn oder gegen Ende der Öffnungszeiten. Achte dabei aber darauf, schon vorher ein Ticket reserviert zu haben. So kommst Du selbst bei einem größeren Besucher*innenandrang schnell und unkompliziert herein.
Für eine Besichtigung des Moco Museums benötigst Du mindestens eine, wahrscheinlich sogar eher zwei Stunden Zeit. Je nachdem, wie gründlich Du Dir die einzelnen Exponate ansehen willst. Bedenke dabei aber auf jeden Fall, dass die Ausstellungen häufig zügig wechseln. Vielleicht bekommst Du daher manches in Barcelona nicht mehr so schnell wieder zu sehen.
Moco Museum Barcelona: Fazit
Ein Besuch im Moco Museum lohnt sich garantiert, wenn Du ein Fan von zeitgenössischer Kunst bist. Das hat verschiedene Gründe.
- Die Ausstellungen sind sehr international und abwechslungsreich. Somit spiegeln das Museum, seine Kunstwerke und die damit verbundenen Künstler*innen sowie Besucher*innen den Zeitgeist auf höchst interessante Weise wider.
- Du bekommst Kunst nicht nur einfach ‚platt‘ zu sehen. Stattdessen erfährst DU auch viel darüber, was die Künstler*innen bewegt und wie sie die Welt sehen. Dadurch wird das Moco Museum gleichermaßen zum Ort des kreativen Austauschs wie des kritischen Reflektierens.
- Es ist absolut innovativ und unterhaltsam. Digitale Kunst ist für Dich noch Neuland? Dann musst Du ohnehin unbedingt vorbeikommen und Dich inspirieren lassen. Schließlich fordern die entsprechenden Kunstwerke alle Deine Sinne heraus!
Lange Rede, kurzer Sinn: Du benötigst kein*e Kunstexpert*in zu sein. Du kannst Dich auch so problemlos im Moco Museum Barcelona wohlfühlen und Deinen Aufenthalt hier genießen. Dafür wirst Du aber mit tollen neuen Eindrücken und einem geweiteten Blick auf die Welt und ihre Darstellung belohnt. Und Du kannst mit Deinem Besuch etwas Guten tun … Also wenn das keine Win-win-Situation ist?
Hast Du Fragen oder Erfahrungen zum Moco Museum Barcelona? Schreib unten in die Kommentare!
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Quellen & Einzelnachweise:
[1] https://mocomuseum.com/plan-your-visit-barcelona/
[2] https://www.catalunya.com/carrer-de-montcada-17-16003-45?language=de
© OpenStreetMap Mitwirkende