Das Museu Marítim de Barcelona befindet sich unweit der Kolumbus-Säule – und tatsächlich ist diese Lage auch sehr passend. Immerhin ist es eng mit der königlichen Werft verbunden. Und die hat immerhin die Schiffe für Kolumbus‘ Atlantik-Überquerung gebaut. Außerdem kann sie auf eine gut 800 Jahre lange Geschichte zurückblicken. Aber um die Tradition der Drassanes Reials de Barcelona soll es später noch etwas genauer gehen. Denn zunächst wollen wir ja das Meeresmuseum etwas genauer unter die Lupe nehmen, oder?
Seine Aufgabe ist es, dazu beizutragen, die katalanische Geschichte der Seefahrt detailliert zu untersuchen. Auch ist es ihr Ziel, damit verbundene Exponate zu erhalten oder zumindest als Nachbau für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein gutes Beispiel dafür ist die königliche Galeere, mit deren Hilfe Johann von Österreich die berühmte Seeschlacht von Lepanto [2] für sich entschied. Wobei das selbstverständlich bei Weitem nicht alles ist, was Du hier zu sehen bekommst!
Was Du in diesem Artikel erfährst:
- Mit welcher Ticketkombination Du das MMB am günstigsten und unkompliziertesten besuchst.
- Welche besonderen Ausstellungsstücke auf Dich warten.
- Wie sich die Öffnungszeiten des Meeresmuseums gestalten und wann die beste Besuchszeit ist.
- Wie Du das Schiffsmuseum mithilfe von öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kannst.
Marítim Museum Barcelona Tickets & Eintritt
Für das Museu Marítim de Barcelona gibt es verschiedene Ticket-Optionen: Mit Zugang zum Museum und den Dauerausstellungen und dem Besuch des Schiffes Santa Eulalia im Hafen. Günstiger kannst Du das Schifffahrtsmuseum mit der Barcelona Card* besuchen.
Sparen mit diesen Pässen:
Werbung
Was gibt es im Museu Maritim de Barcelona zu sehen?
Bereits das ‚Zuhause‘ des Maritim Museums Barcelona ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Denn die im 13. Jahrhundert errichtete, ehemalige königliche Werft von Barcelona zählt zu den weltweit größten und am besten erhaltenen Werften des Mittelalters. Im Zuge ihrer Erweiterung bis gegen das Ende des 18. Jahrhunderts hatte sie aber auch immer unterschiedliche Aufgaben. ‘Mal war das Gebäude Artilleriehof, ’mal Waffenschmiede, Kaserne oder Gießerei … Das änderte sich, grundlegend, als die Stadtverwaltung das Gebäude 1935 von der Armee übernahm. Ab 1941 entstand dann die konkret vor Ort befindliche Basis des Museums – auf Grundlage der Modellschiff-und-Instrumente-Sammlung der Escola Nàutica de Barcelona. Geplant wurde das Museum zwar schon ab 1936, aber der Spanische Bürgerkrieg verhinderte die Eröffnung. Stattdessen machten es Bombardierungen notwendig, die hochwertigsten Stücke nach Seva zu bringen.
1941 konnte es aber dann doch eröffnet und 1985 größenmäßig stark erweitert werden. Zudem besteht seit 1999 die Möglichkeit, das Gelände auch für verschiedene, über die eigentliche Museumsausstellung hinausgehende Veranstaltungen zu nutzen. Darüber hinaus präsentiert das Museu Marítim de Barcelona logischerweise auch viele sehenswerte und interessante Dokumente und Objekte, die die maritime katalanische Kultur betreffen. Insbesondere die zehn historischen Schiffsnachbauten sowie diverse Modellboote sind in diesem Zuge nennenswert. Und natürlich punktet das Museum seit seiner Erweiterung und seinem Umbau auch damit, dass es dadurch deutlich aktiver und multimedialer geworden ist. So macht der Besuch Seefahrts Interessierten aller Altersgruppen viel Spaß.
Die Ausstellungsaspekte im Einzelnen
Die Museumsschiffe
Wie bereits angesprochen, sind die Originale und Nachbauten des MMB echte Hingucker. Das größte und bekannteste Exponat ist dabei höchstwahrscheinlich die originalgetreu nachgebaute Rudergaleere ‚La Reial‘ [3]. Sie stammte aus dem 16. Jahrhundert und bot mit einer Länge von 60 Metern insgesamt 236 Menschen an 59 Rudern Platz. Aber auch der Dreimast-Schoner ‚Santa Eulàlia‘ braucht sich definitiv nicht zu verstecken. Er ist sogar noch richtig ‚echt‘ und wurde 1919 das erste Mal zu Wasser gelassen. Er wurde aufwendig restauriert und kann nun im gut 500 Meter entfernt liegenden Port Vell bewundert werden.
Abgesehen davon sind natürlich auch einfache Fischerboote, Renn- und U-Boote mit dabei. Also quasi für jeden Geschmack etwas. Speziell die Nachbildung der ‚Ictineo I.‘ [4] des weltweit ersten U-Bootes aus Holz (basierend auf der Konstruktion von Narcis Monturiol) aus dem Jahr 1858 ist dabei einen längeren Blick wert. Wobei eigentlich das Betrachten aller Schiffe richtig Laune bereitet, weil sie im wahrsten Sinne des Wortes ins rechte Licht gerückt werden.
Die Modellsammlung
Zugegeben, große Schiffe sind besonders beeindruckend. Allerdings erfüllen Modelle genauso ihren Sinn. Und das haben bereits die Seefahrer des Mittelalters und der (frühen) Neuzeit erkannt. Mithilfe von Modellen, die für Tests und Schulungen gedacht waren, konnten sie nach Herzenslust tüfteln und wichtige Erkenntnisse für die Realisierung der großen Schiffe gewinnen. Zusätzlicher Pluspunkt für heutige Forscher*innen: Sollten die großen Originalbauten nicht mehr erhalten sein, können sie anhand der Modelle (von denen ein Großteil aus dem 18. Jahrhundert stammt) viel über die Technik, die Bauweise und das Leistungsvermögen erfahren.
Weitere Sammlungen
Was wäre ein Schiffsmuseum ohne nautische Instrumente und Gallionsfiguren? Richtig – gefühlt nicht viel wert. Dementsprechend kannst Du im Museu Marítim de Barcelona auch eine ganze Reihe von…
- Tiefenmessern,
- Sextanten und
- weiteren nautischen Werkzeugen wie Ankern, Seekarten oder Kompassen
…bewundern. Die Sammlung ist dabei insofern schlau konzipiert als vor allem Schätze aus dem 18. bis 20. Jahrhundert präsentiert werden. Dadurch kannst Du die Weiterentwicklung problemlos selbst verfolgen. Und ohne Galionsfigur kommt man mit einem Segelschiff sowieso nicht heil über Meer – oder doch? Vielleicht kommt’s ja einfach darauf an, wie viele Kanonen man dabei hat …
Souvenir-Shop und Restaurant
Klein und charmant: So zeigt sich der Souvenirshop im MMB von seiner besten Seite. Solltest Du also noch nach einer kleinen, witzigen Aufmerksamkeit aus Barcelona suchen, bietet sich Dir ja hier vielleicht die Gelegenheit, eine maritime zu finden. Ganz nett ist auch das zum Museum gehörende Restaurant ‚Norai Raval‘. Allerdings bietet es jetzt nicht sooo viele kulinarische Highlights, dass Du hier unbedingt einkehren musst. Aber ein gutes gekühltes Getränk und einen schönen und entspannten Blick auf die Umgebung gibt es hier durchaus.
Top 3: Besten Barcelona Pässe
Auf den Punkt: Das hier sind die drei besten City Cards für Barcelona mit ausgezeichneter Preis/Leistung.
- Go City All-Inclusive Pass
(Bester BCN Pass) - Barcelona Pass
(Meiste Rabatte) - Go City Explorer Pass
(Flexibler Pass)
Werbung
Welche Barcelona Card zu dir passt, erfährst Du in unserem Ratgeber mit Vergleichstabelle.
Geschichte der Drassanes Reials de Barcelona
Die im Stadtviertel El Raval ziemlich dicht am Port Vell gelegene Werftanlage, war für eine sehr lange Zeit eines der wichtigsten städtischen Gebäude dieser Art. Aber wenngleich sich ihre Geschichte bis an die Grenze des Hochs- zum Spätmittelalter zurückverfolgen lässt, gab es am Regomirtor an der römischen Stadtmauer höchstwahrscheinlich eine sogar noch ältere Werft. So oder so ist jedoch festzuhalten, dass der Bau der im Zuge der Herrschaft Peters III. im Zeitraum von 1280 bis 1300 begonnen wurde. Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Werft ein ummauertes Rechteck, dessen Eckpunkte je ein Turm zierte und von dem zwei noch vorhanden sind. Alfons IV. wollte die Werft dann überdachten lassen, was sich aber aufgrund von Unwettern und Geldmangel verzögerte. Der Umsetzungsvorschlag von Peter IV. wurde vom Consell de Cent (dem Stadtrat) abgelehnt. Dafür kam es dank einer städtischen Geldspritze dann doch zur Überdachung.
🔎 Mehr Sehenswürdigkeiten!
Du willst wissen, was man in Barcelona gesehen haben muss? Hier sind unsere Themenseiten zu allen Sehenswürdigkeiten.
Die Relevanz der Werft für das königliche und kaufmännische Seewesen
Und dabei blieb es nicht: Johann I. erkannte, wie wichtig die Werft und ihr Ausbau war – sowohl für die aragonesische Krone als auch die katalanischen Kauf- und Seeleute. Das 1381er Ergebnis ließ sich dann definitiv sehen:
- Ein gotischer Bau mit 8 Hallen,
- ein überdachter Innenhof,
- eine Vorhalle mit zwei Stockwerken und einer Krönung aus stufigen Zinnen sowie
- ein kleiner Hof.
Wobei das Ende des Weiterbaus damit noch lange nicht erreicht war. Man denke nur an die 16 Hallen gegen Ende des 15. Jahrhunderts oder den im 16. Jahrhundert erfolgten Baus der Real, des wichtigsten spanischen Schiffs in der Seeschlacht von Lepanto! 1578 ging die Verwaltung in die Hände der Generalitat de Catalunya über. Sie ließ weitere und für größere Schiffstypen anders geschnittene, neue Hallen errichten, bevor 1644 eine Befestigung, um dem Schnitter-Aufstand [5] trotzen zu können, ergänzt wurde.
Das Video wird von Youtube eingebettet. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.
Nicht nur für den Schiffsbau eine hilfreiche Sache
Im 18. Jahrhundert kam es dann noch einmal zu einer Vergrößerung der zentralen Halle, bevor die Drassanes zwischen 1714 und 1935 als Militär-Kaserne genutzt wurden. Ab 1936 plante man dann – wie bereits beschrieben – das Museu Marítim de Barcelona. 1976 nutzte man zudem die Gelegenheit, die Drassanes unter Denkmalschutz zu stellen. Und die restliche Geschichte der Werft als Meeresmuseum inklusive seiner Überarbeitung und Wiedereröffnung 2014 kennst Du ja bereits …
Häufige Fragen & Antworten
Öffnungszeiten des Museu Marítim de Barcelona
- Museu Marítim de Barcelona
Täglich von 10:00 – 20:00 Uhr
Am 24. und 31. Dezember bis 15:00 Uhr geöffnet
Geschlossen am 1. und 6. Januar, sowie 25. und 26. Dezember
- Pailebot Santa Eulalia
April bis Oktober:
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10:00 – 20:00 Uhr
Samstag von 14:00 – 20:00 Uhr
Montags geschlossen, außer an Feiertagen
November bis März:
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10:00 – 17:30 Uhr
Samstag von 14:00 – 17:30 Uhr
Montags geschlossen, außer an Feiertagen
Werbung
Wegbeschreibung zum Museu Marítim de Barcelona
Das Schifffahrtsmuseum liegt an der untersten Spitze des Stadtteils Raval. Am Fuße der La Rambla, gleich neben der Kolumbus Säule. Die Adresse ist: Av. de les Drassanes, s/n, 08001 Barcelona. Das Pailebote Santa Eulàlia liegt im Hafen Port Vell nur knapp 500 Meter vom eigentlichen Museum entfernt. Die Adresse ist: Moll de Bosch i Alsina, 08039 Barcelona. Mit der Hola BCN Card* kannst Du die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos und so oft Du willst nutzen.
- Metro: L3 – Haltestelle: Drassanes
- Bus: D20, H14, N0, N6 – Haltestelle: Les Drassanes
- Hop-on-hop-off-Bus*: Haltestelle: Colom / Museu Maritim
ÖPNV Flatrate & Hop-On-Hop-Off Bus
Werbung
Karte
(Zum Vergrößern auf die Karte klicken)
Fazit zum Museu Marítim de Barcelona
Ein Besuch des Maritim Museums Barcelona sollte für alle, die sich für die mediterrane Schifffahrt begeistern, unbedingt auf der To-Do-Liste für den Städtetrip stehen. Außerdem ist es eine tolle Alternative für alle, die vielleicht keine direkte Lust auf Kunst, Architektur und Co. haben – denn hier bekommst Du diese auf eine ganz andere Art und Weise vermittelt. Geschickt ist außerdem, dass Du gleichermaßen…
- Exponate betrachten,
- etwas über mittelalterliche und frühneuzeitliche Handwerkstechniken lernen und
- die zeitliche und technische Weiterentwicklung des Schiffsbaus auf kleinem Raum hautnah miterleben kannst.
Das funktioniert dadurch so gut, dass die Dauerausstellung raumweise-thematisch gegliedert ist. Steht in einem Raum die Eroberung der Meere im Mittelpunkt, verschreibt sich ein anderer dem Seemannsalltag und dem Leben an Bord. In Kombination mit einer abwechslungsreichen Informationspräsentation und regelmäßig wechselnden Sonderausstellungen wird es Dir dadurch in diesem Barceloneser Museum garantiert nicht langweilig!
Warst Du schon im Museu Marítim de Barcelona? Schreib unten in die Kommentare!
Quellen & Einzelnachweise:
[1] https://www.mmb.cat/
[2] https://www.deutschlandfunk.de/schlacht-im-mittelmeer-1571-seeschlacht-von-lepanto-wird-100.html
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Real_(Galeere)
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Ict%C3%ADneo_I
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Aufstand_der_Schnitter