Bei allem Stolz auf die Sagrada Família und andere Bauten des berühmten Architekten Antoni Gaudí: Das Herz der katalanischen Hauptstadt schlägt auf der Rambla genauer gesagt den Ramblas. Diese rund 1,3 Kilometer lange Flaniermeile prägt die Stadt bereits seit vielen Jahren und wird dies auch in Zukunft tun. Wenn du Barcelona besuchst, musst du dir auch die Ramblas anschauen – alles andere wäre eine Unterlassungssünde.
Zwischen der Plaça Catalunya und der Kolumbus-Säule am Hafen bieten die Ramblas allerlei spannende Sehenswürdigkeiten. Falls du anschließend noch nicht genug hast, folgst du der Rambla de Mar bis zum Einkaufszentrum Maremagnum. Hier kannst du nach Herzenslust shoppen oder den Ausblick auf das Wasser genießen. Überhaupt haben alle Abschnitte der Rambla ihren ganz eigenen Charakter, daher wird zumeist auch der Plural „las Ramblas“ gebraucht. So teilen die Ramblas auch die Altstadt in das Barri Gòtic und das Barri Raval.
Die Ramblas sind de facto eine Fußgängerzone, …
… die sich mittig zwischen zwei parallel verlaufenden Straßen befindet. Und hier wird ständig etwas geboten: Ob Straßenmusik, Kleinkunst, lebende Statuen oder Kunstmaler, irgendwo bildet sich immer eine interessierte Menschentraube. Charakteristisch für die Ramblas sind zudem die kleinen Kioske, die Zeitschriften, Speiseeis, Postkarten und Touristenkitsch anbieten. Für die meisten Sehenswürdigkeiten musst du auf dieser Straße aber den Blick zu den Seiten richten. Dort finden sich auch die meisten Geschäfte, die auch äußerst sehenswert sind. Allerdings solltest du hier häufiger mit erhöhten Preisen rechnen, während es in den kleineren Seitenstraßen schon deutlich günstiger wird.
Allgemeine Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten auf der La Rambla in Barcelona sind für Touristen besonders relevant. Reguläre Öffnungszeiten der Geschäfte variieren, liegen aber meist zwischen 09:00/10:00 Uhr und 20:30/21:00 Uhr. Während der Hochsaison und an Feiertagen können sich diese Zeiten ändern, mit einigen Geschäften, die bis spät in die Nacht geöffnet bleiben. Besonders hervorzuheben ist, dass einige Zeitungskioske und kleinere Läden fast täglich geöffnet sind, einige sogar 24 Stunden am Tag. Für den Kauf von Zigaretten wird empfohlen, spezialisierte Tabakläden zu besuchen, die oft günstigere Preise und eine größere Auswahl bieten. Große Kaufhäuser wie El Corte Inglés haben normalerweise von Montag bis Samstag zwischen 09:00 – 21:00 Uhr geöffnet.
Was gibt es auf der La Rambla in Barcelona zu sehen?
Mercat de la Boqueria
Wenn Gott in Frankreich schläft, isst er zuvor mit Sicherheit in Katalonien. Und wahrscheinlich kauft er zuvor in der vielleicht berühmtesten Markthalle Europas, „Mercat de la Boqueria“, die benötigten Zutaten ein. Einheimische wie Touristen tummeln sich hier und lassen sich vom üppigen, toll dekorierten Angebot verzaubern. Einige Händler scheinen sich den Hamburger Fischmarkt zum Vorbild genommen zu haben, denn sie preisen ihre Ware marktschreierisch an. Meist ist das aber vollkommen unnötig, denn schön drapierte Ware, die gleichermaßen preiswert wie frisch ist, verkauft sich ohnehin wie von selbst.
Ob Obst, Gemüse, Pilze, Käse, Fisch oder Fleisch: Wahrscheinlich wirst du nirgendwo besser und frischer einkaufen als hier. Probieren ist fast überall möglich, an vielen Ständen hast du hier aber auch die Chance, gleich ein fertiges Mittagessen zu dir zu nehmen. Das ist natürlich besonders für Touristen interessant – denn nur, wenn du eine Ferienwohnung mit Kochgelegenheit hast, kannst du dein Essen tatsächlich selbst zubereiten.
Die Anfänge der Boqueria reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, als hier der erste Markt entstand. Damals bewegte man sich freilich noch unter freiem Himmel. Die heutige Markthalle wurde erst im Jahre 1914 eingeweiht, womit sie natürlich auch auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Übrigens: Häufig sind die am Rand befindlichen Stände wunderschön anzuschauen, die Ware ist allerdings vergleichsweise teuer. Manchmal lohnt es sich also, etwas tiefer ins Getümmel einzutauchen und die Stände in der Mitte der Halle aufzusuchen.
Ticket Empfehlung
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Placa Catalunya
Der Name der Plaça Catalunya verrät bereits, welch wesentliche Rolle dieser Platz in der Stadt spielt. Zumindest für die Metro, die Busse und die Fußgängerbereiche stellt die Plaça Catalunya den zentralen Verkehrsknotenpunkt Barcelonas dar. Mit rund 50.000 Quadratmetern Fläche ist dieser Platz, der den Stadtteil Eixample mit der Altstadt, dem Barrio Gotico verbindet, ungefähr so groß wie der Petersplatz in Rom. Hier, am nördlichen Ende der Ramblas, laden Bänke zu einer kurzen Rast ein. Was in Deutschland definitiv verboten wäre, ist hier noch immer erlaubt: An der Plaça Catalunya darfst du Futter kaufen und damit die Tauben anlocken.
Viele Sehenswürdigkeiten hat die Plaça Catalunya allerdings nicht zu bieten. Ein Magnet auf diesem Platz ist freilich das Kaufhaus El Corte Inglés. Dort befindet sich auch ein Büro der Tourist-Info, in dem du unter anderem auch die Barcelona-Card* abholen kannst. Wenn du Lust auf Stadtpanorama hast, findest du im El Corte Inglés auch ein Café mit verglaster Aussichtsterrasse. Hier trifft man sich auch gerne zum Frühstück, denn viele Tagestouren innerhalb der Stadt und ins Umland starten an der Plaça Catalunya.
Museu Eròtic de Barcelona
Wer einmal in Barcelona war, kennt die Stadt als lebensfroh und sinnlich. Wo sonst sollte man also ein Museum für erotische Kunst errichten als in der katalanischen Hauptstadt? Mehr als 800 Exponate aus den verschiedensten Epochen und Kulturen sind im Erotikmuseum von Barcelona zu bestaunen. Wie wohl die Römer, Griechen und Ägypter in der Antike ihre Erotik gelebt haben? Und welche lustvollen Vorlieben haben die Menschen im Fernen Osten oder in Indien? Selbstverständlich geht das Haus auch auf besondere Themen wie das Kamasutra und den BDSM-Bereich ein. Die Informationen über Sex-Rekorde laden natürlich zum Schmunzeln ein. Abgerundet wird die Ausstellung mit Exponaten rund um die Anfänge der Pornografie, wobei ein besonderes Augenmerk auf Spanien liegt.
Font de Canaletes
Die Ramblas lassen sich in 5 Teilstücke gliedern. Das erste Stück, die Rambla de Canaletes, beginnt unmittelbar an der Plaça de Catalunya. Diese Lage sorgt wohl auch dafür, dass man hier oft und gerne über politische Themen diskutiert. Daher finden sich hier auch die am stärksten frequentierten Zeitungskioske der Stadt. Besonders beliebt ist der hier befindliche Brunnen, „la Font de Canaletes“. Einheimische sehen in ihm ein Wahrzeichen der Stadt, an dem sich häufig auch Fußballfans treffen, um Siege des FC Barcelona zu feiern oder Niederlagen stilvoll zu begießen.
Der Ort ist dabei kein Zufall: Vor vielen Jahren befand sich hier die Redaktion einer Sportzeitung, die, lange vor den Zeiten von Radio, Fernseher oder Smartphone, stets über die aktuellen Spielstände informiert war. Wer also keine Karte für das Stadion ergattern konnte, konnte sich die gewünschten Informationen hier abholen. Der Brunnen selbst ist aus Gusseisen und trägt eine kunstvolle, vierarmige Straßenlaterne. Als einer von wenigen Brunnen enthält die Font de Canaletes Trinkwasser, was wohl auch in Zukunft so bleiben wird. Denn eine Legende sagt, dass jeder, der einmal aus diesem Brunnen getrunken hat, wieder nach Barcelona zurückkehren wird.
Mirador de Colom
Wahrscheinlich wissen nur wenige Menschen um den Bezug von Christoph Kolumbus zu Barcelona. Die Einheimischen sind aber genau im Bilde: Im Jahre 1493 wurde der Entdecker nach seiner Reise zum neuen Kontinent von König Ferdinand II. hier empfangen. Anlässlich der ersten Weltausstellung in Barcelona errichtete man 1888 das 60 Meter hohe Kolumbus Denkmal mit Aussichtsplattform zu seinen Ehren. Die eigentliche Statue steht auf einem Sockel und schaut in Richtung Mallorca. In der linken Hand trägt der Seefahrer eine Seekarte mit seiner Route. Die Aussichtsplattform auf 60 Metern Höhe kann betreten werden und bietet tolle Panoramen von Stadt und Hafen. Und weil du Barcelona am besten über seine Aussichtspunkte entdeckst, gehört dieser fast zum Pflichtprogramm.
Teatre Poliorama
Ursprünglich war dieses 1906 errichtete Theater ein Kino. Nach späteren Umbauten entwickelte es sich zu einem beliebten Theater für Komödien. Heute bietet es ein gemischtes Programm, unter denen sich auch noch viele Komödien befinden. In den drei Sälen finden 705, 495 und 210 Personen Platz.
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Museum de Cera de Barcelona
Wer durch den Besuch der Kolumbus-Statue Lust auf weitere Figuren bekommen hat, findet in unmittelbarer Nähe der Ramblas das Wachsfigurenmuseum – Museum de Cera de Barcelona. Mit sage und schreibe 360 Figuren von Königen, Mördern, Päpsten und anderen bekannten Personen gehört das Museum sogar zu den größeren seiner Art. Neben Figuren aus der spanischen und katalanischen Geschichte sind hier auch internationale Superstars vertreten. Besucher dürfen sich also auf Lady Di, Mutter Theresa oder Arrafat freuen, aber auch auf Steven Spielberg oder Fantasiefiguren wie Pinocchio oder die Helden aus Star Wars. Dem Papst Johannes Paul II. würde manch einer sicher gerne den Ring küssen oder wenigstens die Hand schütteln, während du bei anderen Figuren bestimmt sehr froh bist, dass diese nicht lebendig vor einem stehen. Beispiele dafür sind Hitler, Stalin, Mussolini oder General Franco. Und auch Dr. Frankenstein und seinem Monster würde wohl niemand in der Realität begegnen wollen.
Hard Rock Cafe
Nach dem ausgiebigen Bummel über die Ramblas lohnt sich natürlich ein Besuch im hiesigen Hard Rock Café Barcelona. Als echte Weltstadt kann sich auch Barcelona mit einem solchen schmücken und bietet neben der obligatorischen Musik eine leckere Speisekarte und tolle Getränke. Das meiste ist zwar eindeutig amerikanisch, aber einige kulinarische Höhepunkte sind auch katalanisch inspiriert. Besser könnte man einen schönen Tag auf den Ramblas nicht ausklingen lassen. Mit etwas Glück erlebst du hier sogar tolle Livemusik.
Welche Barcelona Card zu dir passt, erfährst Du in unserem Ratgeber mit Vergleichstabelle.
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Geschichte der Rambla
Wo sich einst ein Flussbett befand („rambla“ bedeutet im Arabischen so viel wie „sandiger Boden“), befand sich bis ins 14. Jahrhundert hinein die Stadtgrenze Barcelonas. Später siedelten sich hier mehrere Klöster an. Nachdem die Stadtmauern hier im Jahre 1775 abgebrochen wurden, hatte man Platz für eine schöne Promenade. Schon damals sollte diese ein Aushängeschild Barcelonas darstellen – und diesen Charakter haben die Ramblas bis heute behalten. Touristen wie Einheimische flanieren hier gerne – und für die Katalanen sind die Ramblas auch ein Ort von politischer Bedeutung. Sobald sich in Barcelona eine Demonstration entwickelt, etwa für die Unabhängigkeit Kataloniens, versammelt man sich auf der Plaça Catalunya und den angrenzenden Ramblas.
Paradies für Trickbetrüger und Taschendiebe
Es ist also ganz besonders wichtig, hier auf seine Wertsachen aufzupassen und sich nicht auf vermeintliche Taschenspielertricks einzulassen. Geld und Papiere sind in einem Brustbeutel besonders gut aufgehoben – und Fotos machst du auch lieber mit einer kleinen Kompaktkamera als der sündhaft teuren Spiegelreflex. Falls dich zudem eine vermeintlich gute Seele auf die Vogelkacke auf deiner Schulter aufmerksam macht, handelt es sich dabei zumeist um einen billigen Trick. Fast immer hat derjenige das Zeug selbst dort platziert. Anschließend wird dann angeboten, beim Abwischen zu helfen. Eine gute Gelegenheit für Taschendiebe, richtig zuzuschlagen. Demnach ist eine gewisse Skepsis immer angebracht. Aber keine Sorge, grundsätzlich ist ein Fußbummel über die Rambla nicht gefährlicher als einer durch andere europäische Metropolen. Und es gibt eben Dinge, die du nur hier zu sehen bekommst. Insofern: Auf geht’s – viel Spaß beim Gucken und Dich-verzaubern-Lassen!
Anreise & Karte
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Hola Card kannst Du den ÖPNV in Barcelona so oft nutzen, wie Du willst. Wenn Du zusätzlich noch die Sagrada Família und den Park Güell anschauen willst, dann greife zum BCN Essentials Pass.
- Metro Haltestellen:
Plaça de Catalunya – L1, L3, L6, L7
Liceu – L3
Drassanes – L3 - Taxi: Bequem per FREENOW App bestellen
- Hop-on Hop-off Bus Haltestelle: Plaça de Catalunya, Colum-Museu-Maritim
(Zum Vergrößern auf die Karte klicken)
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Quellen & Einzelnachweise:
© OpenStreetMap Mitwirkende