Das sind schöne Aussichten! – Eine Aussage, die bei den Seilbahnen in Barcelona definitiv zutrifft. Die verschiedenen Seilbahnen der Stadt mögen auf den ersten Blick nicht spektakulär wirken, doch das ändert sich, sobald Du in einer der Gondeln sitzt. Die atemberaubenden Panoramablicke über die katalanische Metropole werden Dich garantiert beeindrucken und Dir eine vollkommen neue Perspektive auf Barcelona eröffnen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Barcelona hat fünf Seilbahnen: zwei klassische (Telefèric de Montjuïc und Telefèric del Port) und drei Standseilbahnen.
- Die Telefèric de Montjuïc ist am beliebtesten (76%), barrierefrei und bietet kurze Wartezeiten.
- Die historische Hafenseilbahn (1929) bietet Panoramablicke über Hafen und Mittelmeer, hat aber längere Wartezeiten.
- Einige Seilbahnen sind im öffentlichen Verkehrsnetz mit normalen Metro-Tickets nutzbar.
Welche Seilbahn in Barcelona ist besser?
Unsere Umfrage hat ergeben, dass 76 % die Telefèric de Montjuïc in Barcelona besser finden als die Telefèric del Port. Der klare Favorit ist also die Seilbahn, die direkt am Berg Montjuïc verkehrt. Das bedeutet jedoch nicht, dass die historische Hafenseilbahn ihren ganz eigenen, besonderen Charme hätte. Beide Seilbahnen bieten einzigartige Erlebnisse und Ausblicke, die sich ergänzen können.
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Seilbahnen in Barcelona
Telefèric de Montjuïc
Die Telefèric de Montjuïc führt Dich bis auf den Gipfel des gleichnamigen Bergs und bis zum beeindruckenden Castell. Seit 2007 befördert diese moderne Seilbahn Besucher und ist dabei vollständig barrierefrei. Sowohl Rollstuhlfahrerinnen als auch Familien mit Kinderwagen (der allerdings zusammengeklappt werden sollte) und sogar Fahrradfahrerinnen, die ihre Räder den Berg hochbringen möchten, können sie problemlos nutzen.
Die Talstation Parc de Montjuïc in der Avinguda de Miramar ist perfekt an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Du fährst einfach mit der Metro L2 oder L3 bis zur Haltestelle Paral·lel und steigst dort in die unterirdische Standseilbahn „Funicular de Montjuïc“ um – ein großer Vorteil, denn diese Standseilbahn ist bereits in Deinem normalen Metro-Ticket oder der Hola Barcelona Card* ohne Aufpreis inbegriffen! Alternativ kannst Du aber auch die Buslinien 55 und 150 oder den Bus Turístic* bis zu dessen Bushaltestelle Telefèric de Montjuïc benutzen.
Mit zahlreichen Gondeln, die kontinuierlich verkehren und jeweils Platz für etwa vier Personen bieten, werden viel mehr Besucher transportiert als bei der Hafenseilbahn. Die Wartezeiten sind entsprechend deutlich kürzer – manchmal kannst Du sogar allein in einer Gondel sitzen, ein Luxus, von dem Du bei der Hafenseilbahn nur träumen kannst!
Auf einer Strecke von 752 Metern überwindest Du einen Höhenunterschied von 84,5 Metern. Die Fahrt dauert etwa 4 Minuten und ist jeden Moment wert! Während der Fahrt schwebst Du sanft über die kunstvoll gestalteten Gartenanlagen des Montjuïc hinweg. Besonders reizvoll ist der Kontrast zwischen dieser grünen Oase und den eng bebauten Vierteln am Horizont.
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Ein besonderes Highlight: die Zwischenstation „Mirador“, wo Du einen Stopp einlegen kannst, um von der Aussichtsplattform einen spektakulären Rundumblick zu genießen. Von hier siehst Du nicht nur die Gartenanlagen am Montjuïc, sondern auch die Hafenanlagen und die markanten Sehenswürdigkeiten wie die Sagrada Família bis zum Tibidabo!
Technische Daten:
- Länge: 752 m
- Höhenunterschied: 85 m
- 55 Kabinen, die pro Stunde bis zu 2.000 Fahrtgäste befördern können
- Fahrtgeschwindigkeit: 9 – 18 km/h
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Telefèric del Port
Diese Luftseilbahn ist die älteste der Stadt und ein wahrhaft historisches Juwel Barcelonas. Sie wurde für die Weltausstellung 1929 konzipiert, und ihre markanten Türme sind mittlerweile nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken. Auf einer Strecke von 1.300 Metern überwindet sie einen Höhenunterschied von 70 Metern.
Der Telefèric del Port verfügt über drei Haltestellen: Die Talstation Torre de San Sebastián mit dem Restaurant Torre de Altamar* am Passeig de Joan de Borbó, 88, die WTC-Mittelstation Torre de Jaume I am Moll de Barcelona und die Bergstation Miramar in der Avinguda de Miramar.
Um zur Hafenseilbahn zu gelangen, empfehle ich Dir die Buslinien V15 oder V19, alternativ kannst Du auch die Metro L4 bis zur Station Barceloneta nehmen. Von diesem Punkt aus führt Dich ein etwa 15-minütiger Fußweg zum beeindruckenden Torre Sant Sebastià.
Ein gewaltiger Unterschied zur Montjuïc-Seilbahn, den Du definitiv in Deine Tagesplanung einkalkulieren musst: Bei der Hafenseilbahn verkehren lediglich zwei Gondeln mit einer Kapazität von je 19 Besuchern. Das bedeutet in den Sommermonaten und zur Hauptsaison: erhebliche Wartezeiten! Aus persönlicher Erfahrung rate ich Dir, mindestens eine halbe Stunde für die Warteschlange einzuplanen – und das im ruhigeren November! Während der Hochsaison kannst Du mit deutlich längeren Standzeiten rechnen.
Was die Hafenseilbahn jedoch zu einem absoluten Highlight macht, ist die rund zehnminütige Panoramafahrt in schwindelerregenden 86 Metern Höhe über dem geschäftigen Port Vell. Was sich Dir dort bietet, ist schlichtweg umwerfend: Einerseits erstreckt sich das azurblaue Mittelmeer bis zum Horizont, andererseits entfaltet sich das Stadtpanorama Barcelonas. Ein persönlicher Geheimtipp: Terminiere Deine Fahrt kurz vor Sonnenuntergang! Dieser Anblick hat etwas wahrhaft Zauberhaftes an sich!
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Für Fotografie-Begeisterte: Versuche unbedingt, unter den ersten sechs Personen zu sein, die einsteigen. Die besten Plätze sind definitiv vorn und hinten in der Gondel, von dort hast Du einen ungehinderten Blick in Fahrtrichtung oder auf die zurückgelegte Strecke.
Technische Daten:
- Länge: 1.300 Meter
- Höhenunterschied: 70 Meter
- 2 Kabinen (19 Gäste pro Kabine)
- Höchstgeschwindigkeit: 17,3 km/h
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Welche Barcelona Card zu dir passt, erfährst Du in unserem Ratgeber mit Vergleichstabelle.
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Standseilbahnen in Barcelona
Funicular del Tibidabo (Cuca de Llum)
Der Funicular del Tibidabo zählt genauso wie der Telefèric del Port zu den Seilbahnen in Barcelona, die zwar an das ÖPNV-Netz angebunden sind, aber nicht in das dazugehörige Tarifsystem fallen. Seit 1901 stellt der Funicular eine Verbindung zwischen der Plaça del Doctor Andreu und dem Gipfel des Tibidabos dar. Du erreichst ihn, indem Du mit der Buslinie 196, dem Tibibús oder der Linie 7 der FGC bis zur Haltestelle Avinguda Tibidabo fährst. Auch mit der Tramvia Blau klappt es prinzipiell, doch diese ist leider wieder einmal aktuell außer Betrieb.
Und auch der Funicular wurde 2019 für zwei Jahre zwecks Renovierungsarbeiten für zwei Jahre vom Band genommen, wobei ein Jahr davon unfreiwillig war. Seit 2021 können dank der größeren Wagen und der höheren Geschwindigkeit nun aber in kürzerer Zeit (Fahrtdauer etwa 3 Minuten) mehr Passagier*innen transportiert werden und dabei natürlich auch Rollstühle oder Kinderwagen mitnehmen.
Netter Scherz am Rande: Der Spitzname Cuca de Llum, Glühwürmchen, den die Bahn ihrem modernen Design und darin inkludierten Innen- und Außenbeleuchtung verdankt. Und auch dank der jetzt vorhandenen Monitore mit spannenden Bildungsinhalten und der Panoramafenster macht die Fahrt auf dem Tibidabo jetzt noch mehr Spaß. Schon fast schade, wenn du oben auf dem Gipfel und damit ganz in der Nähe…
- vom Vergnügungspark
- dem Temple Expiatori del Sagrat Cor de Jesús,
- dem Observatorio Fabra
- oder der Torre del Collserola
… herauskommst.
Technische Daten:
- Länge: 1.130 Meter
- Höhenunterschied: 275 Meter
- maximale Steigung: 25,7 %
- 2 Züge, die jeweils 113 Fahrgäste aufnehmen können
- Beförderungskapazität von 1.356 Fahrgästen pro Stunde
- Höchstgeschwindigkeit: 14,7 km/h
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Funicular Montjuïc
Schöne Aussichten? Diese sind bei einer Fahrt mit dieser Cable Car nur so mittelmäßig gegeben, wobei Du mit dem Funicular bei 36 km/h im Vergleich zu vielen anderen Seilbahnen in Barcelona doch schon recht flott unterwegs bist. Allerdings ist auf der 758 Meter langen Strecke zwischen …
- der Metrostation Paral·lel (Talstation Funicular Montjuïc, Avinguda del Paral·lel , 1)
- und dem am Meer gelegenen Hausberg Barcelonas (Bergstation Funicular Montjuïc, Carretera de Montjuïc 66) und dem Telefèric del Montjuïc.
… schon recht viel Tunnel dabei. Grund genug, sich zu überlegen, ob Du die zweiminütige Fahrt mit dem Funicular vielleicht gegen eine Runde Hafenseilbahn-Fahren ersetzen willst. Im Gegensatz zu diesem ist sie aber Teil des Metro-Netzes und ihre Bergstation ist ebenfalls für Rollstuhlfahrer*innen nutzbar. Ursprünglich 1928 im Zuge der Weltausstellung eingeweiht, diente sie zur Verbindung des Bergs mit der Stadt, doch lief ihr der Telefèric del Port zunehmend den Rang ab. In der Folge kam es zu einer zwischenzeitlichen Schließung und im Zuge der Olympischen Spiele zur Wiedereröffnung 1992.
Technische Daten:
- Länge: 758 Meter
- Höhenunterschied: 76 Meter
- maximale Steigung: 18 %
- 2 Züge, die jeweils aus drei Abschnitten bestehen und die jeweils 400 Fahrgäste transportieren können
- Fahrzeit: 2 Minuten
- Höchstgeschwindigkeit: 36 km/h
Funicular de Vallvidrera
Der Funicular de Vallvidrera zählt zweifelsfrei zu den unbekannteren Standseilbahnen in Barcelona, blickt aber ebenfalls auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurück. Damals war er dazu gedacht, das ehemals eigenständige Dorf Vallvidrera mit dem Sarrià-Stadtviertel Barcelonas zu vernetzen. Inzwischen ist Vallvidrera selbst ein Teil Barcelonas und auch die Standseilbahn wurde 1988 einer Renovierung unterzogen. Seitdem sorgt das inzwischen vollautomatische System für zehn Hin- und Rückfahrten pro Tag und für eine Verbindung zwischen der FGC-Station Peu del Funicular und Vallvidreras Oberdorf. Von dort aus kannst Du dann per Bus auch unkompliziert aus bis zum Tibidabo Freizeitpark fahren.
Zusätzlicher Pluspunkt: Vom Fuß des Collserola-Parks aus sind es bis nach Vallvidrera ebenfalls nur gut 10 Kilometer. Und auch die Aussicht während der rund 2,5-minütigen Fahrt mit der an das Metro-System angebundenen Standseilbahn kann sich ebenfalls sehen lassen. Allerdings solltest Du bei der Nutzung eines Rollstuhls daran denken, dass die Zugänge die Länge des Bahnsteigs an der Station Peu del Funicular überragt. Also bitte bei der Hinfahrt den ersten und den letzten Waggon meiden.
Technische Daten:
- Länge: 736 Meter
- Höhenunterschied: 158 Meter
- maximale Steigung: 28,9 %
- vollautomatischer Betrieb
- 2 Züge, die jeweils 50 Fahrgäste aufnehmen können (Beförderungskapazität von 500 Personen pro Stunde)
- Fahrzeit: 2,5 Minuten
- Höchstgeschwindigkeit: 18 km/h
Anreise & Karte
Adressen der Talstationen:
- Telefèric de Montjuïc: Avinguda de Miramar
- Telefèric del Port: Passeig de Joan de Borbó, 88
- Funicular del Tibidabo: Plaça del Doctor Andreu
- Funicular Montjuïc: Avinguda del Paral·lel , 1
- Funicular de Vallvidrera: Av. de Vallvidrera, 66
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Hola Card kannst Du den ÖPNV in Barcelona so oft nutzen, wie Du willst. Dazu zählen auch folgende Standseilbahnen. Wenn Du zusätzlich noch die Sagrada Família und den Park Güell anschauen willst, dann greife zum BCN Essentials Pass.
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Häufige Fragen & Antworten
Prinzipiell lohnt sich sowohl die Fahrt mit dem Telefèric de Montjuïc als auch mit dem Telefèric del Port. Allerdings ist es wichtig, zu wissen, dass es bei der Hafenseilbahn keine Möglichkeit gibt, an der Bergstation mit einem Rollstuhl auszusteigen.
In der katalanischen Metropole kannst Du zwei klassische Seilbahnen (den Telefèric de Montjuïc und den Telefèric del Port) und drei Standseilbahnen (den Funicular del Tibidabo, den Funicular Montjuïc und den Funicular de Vallvidrera) benutzen.
Seilbahnen in Barcelona: Fazit
Die Seilbahnen in Barcelona bieten nicht nur eine praktische Möglichkeit, um von einem Punkt zum anderen zu gelangen, sondern auch ein einzigartiges Erlebnis mit atemberaubenden Ausblicken auf die Stadt und ihre Umgebung. Vor allem die beiden normalen Seilbahnen, die Telefèric de Montjuïc und Telefèric del Port, lassen Barcelona von einer anderen Perspektive aus erleben. Aber auch die modernisierte Funicular del Tibidabo hinauf zum gleichnamigen Berg lohnt sich. Das kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen.
Hast Du Fragen oder Erfahrungen zu den Seilbahnen in Barcelona? Schreib unten in die Kommentare!
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Quellen & Einzelnachweise:
[1] Bigtime Boy, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
© OpenStreetMap Mitwirkende